Dienstag, 12. Oktober 2010

Siam Reap (Kambodscha)







Auf der Busfahrt von Bangkok nach Siam Reap (Kambodscha) habe ich zwei
Englaender kennengelernt. Wie die Englaender vorher, waren auch diese
beiden jungs ausgesprochen witzig, nett und freundlich. Mein Bild der
Inselaffen wendet sich tatsaechlich zum guten.
Gemeinsam habe ich mit Doz (eigentlich David Ozborne) und Liam die
Grenze ueberquert ohne uns von den Einheimischen abzocken zu lassen.
Von der Busstation auf der Thailaendischen Seite muss man naemlich ein
Taxi zur Grenze nehmen. Die Fahrer fahren einen dann aber zu einem
unechten "Combodian consulate" um ueberteuerte Visa zu verkaufen. Wir
mussten darauf bestehen, weiter zur Grenze gefahren zu werden. Am
Grenzuebergang gibt es das Visum fuer Kambodscha zum echten Preis von
usd 20.
In Kambodscha ging es dann in einem ueberfuellten Bus nach Siam Reap.
Jeder Platz war belegt und vorne standen noch Leute. Die Rucksaecke
wurden in den Gang gelegt. Wir stoppten an ueberteuerten Restaurants
von denen die Busgesellschaft eine Provision fuer das Anhalten bekommt.
Der Spass ging dann weiter als der Bus in Siam Reap hielt und jeder
ein Tuktuktaxi zum jeweiligen Hostel nahm. Ich hatte das "Popular
Hostel" gebucht und der Fahrer sollte mich fuer einen usd dorthin
fahren. Er fuhr mich dann zu einem Hostel, welches ich in der Annahme
betrat, dass es sich um das "Popular Hostel" handelt. Es standen dort
einige Tuktuks und etliche Leute, so dass ich zufrieden dachte, dass
der Name Programm ist. Ich ging also rein, sagte meinen Namen und das
ich eine Buchung habe. Ohne viele Worte zeigte man mir ein Zimmer und
ich checkte ein. Erst als ich dann in den Pub wollte um die Englaender
zu treffen, sah ich das Schild aussen am Hostel "western lodge". Ich
ging zur Rezeption und fragte einen der etwa 20-jaehrigen, sehr
entspannten Jungs, ob das hier das Popular Guesthouse ist. Nein, nein.
Aber das hier ist eh viel besser wurde ich aufgeklaert. Zum Glueck
musste ich bei dem Popular Guesthouse keine Anzahlung machen. Umziehen
wollte ich nun nicht mehr, vor allem da auch die Englaender und andere
Leute aus dem Bus nicht gerade zufaellig im selben Hostel waren. Alle
Tuktukfahrer erhalten naemlich etwas Geld, dafuer das sie die Leute
erstmal zur "Western Lodge" fahren (egal, ob ein anderes Hostel
gebucht ist oder nicht).
Witzige Strategie finde ich.

Siam Reap ist der Stuetzpunkt fuer Besucher der Tempelanlagen rund um
Angkor Wat. Es ist eine kleine Stadt, die vom Tourismus lebt. Die
Einwohner sind sehr arm und verkaufen alles moegliche an der Strasse,
bieten Massagen an oder betteln. Es ist wiederholt vorgekommen, dass
kleine Kinder Buecher oder Postkarten verkaufen. Diese niedlichen
Zwerge fragen woher man stammt und erzaehlen dann was sie ueber
Deutschland wissen. Das ist mehr als ich mit 27 ueber Kambodscha
weiss. Sie rattern die letzten 5 Regierungschefs runter, die
Einwohnerzahlen von Berlin, Hamburg und Muenchen sowie einige weitere
Fakten. Beeindruckend, aber auch irgendwo traurig, wenn man dabei
bedenkt, dass sie das irgendwo eingetrichtert bekommen um ein paar
Dollar von beeindruckten Touristen zu ergattern. Es kam leider auch
vor, dass die kleinen Kinder einer bettelnden Familie einen foermlich
nicht mehr los lassen. Dann haengt ein Knirps links am Arm, einer
rechts, einer am Bein und der letzte laeuft um dich rum. Daneben steht
die Mutter mit einem Saeugling im Arm. Traurig aber wahr.
Am naechsten Morgen waren wir Sieben (die beiden Englaender, ein
Deutscher, eine Deutsche, zwei englischsprechende (!!) Franzoesinnen
und ich) um 8 fruehstuecken um zeitig zu den ersten Tempeln
aufzubrechen.
Es folgten drei Tage mit Tempelbesichtigungen vom allerfeinsten. Die
Tempel sind sehr schoen und vielseitig. Die ersten wurden bereits etwa
800 a.d. errichtet, die letzten ueber 400 Jahre spaeter. Durch die
verschiedenen Herrscher und unterschiedlichen Religionen dieser sind
diese sehr unterschiedlich gepraegt. Den bedeutensten, Angkor Wat,
haben wir uns bis zum letzten Morgen (zum Sonnenaufgang) aufgehoben.
Am 03.10 fuhren wir nach der Besichtigung von Angkor Wat gemeinsam mit
dem Bus 6 h nach Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha.
Dort checkten wir in die guenstigste Herberge ein. 4 usd pro
Doppelzimmer! Dafuer war der Laden ausgesprochen schaebig und ueberall
ueberflutet, da er an einem "See" lag und es hier die Tage vorher
stark geregnet hatte. Im Zimmer von Lukas und mir stand das Bad
permanent unter Wasser.

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